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Arles

 

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Das kleine Rom - Eine Stadt mit langer Geschichte

Das "kleine Rom" - so wird Arles oft genannt. Dieser Beiname klingt besser als die Übersetzung vom keltischen Arelas oder Arelate, denn dies bedeutet einfach nur Sumpfort.

Arles war zu Zeiten der Römer tatsächlich eine Hauptstadt und von diesem Flair ist bis heute noch sehr viel erhalten und zu spüren.

Im 6. Jahrhundert gegründet wuchs Arles schnell zu einem wichtigen Handelsplatz heran. Die strategische Lage am Rhonekanal hat dabei eine große Rolle gespielt. Kaiser Honorius ernannte Arles zur Hauptstadt aller gallischen Provinzen, welche immerhin ganz Frankreich, Spanien und England beinhalteten.

Schwer zu glauben, aber damals war Arles noch Küstenstadt. Über viele Jahrhunderte bildete sich aber durch Versandung die Ebene der Camargue. Heute ist das Mittelmeer fast 30 Kilometer von Arles entfernt. Westlich grenzt die Stadt an den Nationalpark Massiv des Alpilles. Im Süden erstreckt sich der Naturpark der Camargue.

Unesco Welterbe

Arles gehört seit der Ernennung im Jahr 1981 zum Unesco Welterbe. Neben den bemerkenswerten Relikten aus römischer Zeit und Bauwerken der französischen Romanik dürfte bei der Bewertung und Ernennung auch der Schatz an Kunstwerken und Gemälden verschiedener Epochen eine Rolle gespielt haben.

 

Sehenswürdigkeiten in Arles

Das römische Theater in Arles

Das Theater ist nur noch in Teilen erhalten. Es ist Eigentum der Stadt Arles und ist seit 1981 Teil des UNESCO-Welterbe.

Es wurde um das Jahr 25 v. Chr. auf dem Hügel von L’Hauture nach dem römischen Gitterprinzip auf dem Decumanus (Ost-West-Achse) errichtet.

Nachdem das Theater im Mittelalter teilweise mit benachbarten Gebäuden verschmolzen und anderweitig genutzt wurde konnte es erst im 19. Jahrhundert wieder vollkommen freigelegt werden.

Das Amphitheater von Arles
Das Amphitheater von Arles

Das Amphitheater von Arles

Das Amphitheater wurde um 90 nach Christus erbaut. Ursprünglich muss das dreigeschossige Gebäude mit seinen 180 Arkaden wahrscheinlich um die 25.000 Zuschauern Platz geboten haben.

Mit einer Hauptachse von 136 Metern Länge und einer Nebenachse von 107 Metern ist das Amphitheater von Arles sogar ein wenig größer als das bekannte Amphitheater von Nimes.

Heute wird das Amphitheater immer noch genutzt, an Festtagen auch für Stierkämpfe. Bei diesen Stierkämpfen geht es aber nicht wie bei den umstrittenen Kämpfen in Spanien darum den Stier zu töten, sondern an ihm angebrachte Trophäen durch geschicktes Agieren abzureißen.

Die Kryptoportiken und Forum Romanum

Wie auch andere Sehenswürdigkeiten von Arles sind die Kryptoportiken Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Sie sind Reste des des römischen Forums mit einem unterirdischen Bogengang. Vom eigentlichen ursprünglichen Forum Arles' weiß man leider nur wenig.

Kathedrale St-Trophime

Die Kathedrale, die sowohl romanische wie auch gotische Baustile repräsentiert, wurde im Jahre 1152 errichtet. Hier ruhen nach mehreren Umbettungen seit 1152 wieder die Gebeine des Heiligen Trophimus.

Der Kirche unmittelbar angeschlossen ist der Kreuzgang des Benediktinerklosters.

PIace de la Republique und der Obelisk
PIace de la Republique in Arles

PIace de la Republique und der Obelisk

Der große Steinobelisk wirkt wie eine Art Achse auf der „Place de la République“. Er stammt aus dem römischen Circus vom Ende der Antike und wurde im 14. Jahrhundert entdeckt. Er wurde in das Stadtzentrum von Arles transportiert und vor dem neuen Rathaus aufgestellt. Der Transport soll vierzig Tage gedauert und sehr schwierig gewesen sein.

Der Obelisk ist nicht nur ein dekoratives Element, er ist der zentrale Mittelpunkt des Platzes geworden. Das heutige Erscheinungsbild entstand 1866-1867, als Henri Révoil das Bauwerk restaurierte. Er fügte auch die Springbrunnen hinzu, die mit den Masken des Herkules verziert sind.

Die Elysischen Felder - Les Alyscamps

Im Altertum befanden sich die Friedhöfe meist außerhalb der Stadtmauern. Erst in der frühchristlichen Zeit änderte sich dies und Friedhöfe rückten näher an die Ortszentren.

Die Elysischen Felder, die in der Antike eine der bedeutendsten Grabstätten der Region waren, sind etwas außerhalb der Altstadt gelegen. Hier wurden hauptsächlich wohlhabende Bürger der Stadt und Region bestattet. Die Beliebtheit dieser Grabstätte hatten ihren Preis und irgendwann gab es auch einfach keinen Platz mehr. Die vielen Tausend Sarkophage sind daher auch drei Schichten tief gestapelt.

Heute ist die Fläche eine Art Freilichtmuseum geworden.

Vincent van  Gogh
Vincent van Gogh

Vincent van Gogh und sein Arles

Vincent van Gogh kam am 21. Februar 1888 in den Ort und blieb bis zum Mai 1889. Er blieb also nicht sehr lang, aber die Zeit, die der Maler in Arles verbrachte, war offensichtlich seine produktivste Schaffensphase. Vincent van Gogh hat wohl mehr als 300 Gemälde und Zeichnungen in den 15 Monaten seines Aufenthalts in Arles geschaffen.

Zu den damals erstellten Gemälden gehören Bilder wie die Caféterrasse am Abend, Das Nachtcafé und die Sternennacht über der Rhone.

Das Zusammenleben mit dem Maler Paul Gauguin endete in einem Zusammenbruch van Goghs mit der bekannten Selbstverstümmelung.

Auch heute scheint er immer noch allgegenwärtig zu sein, wenn man sich in der Stadt umschaut. An allen bekannten Stellen in der Stadt, wo der Künstler einst seine Staffelei aufgestellt hatte, findet man Informationstafeln, welche sein jeweils geschaffenes Werk wiedergeben.

 

Fotogalerie mit Motiven aus Arles

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Hinweise und Tipps

Nordöstlich von Arles liegt die sehenswerte Abtei Montmajour. Das Kloster ist nur etwa 3 Kilometer von der Stadt entfernt und ist einen Ausflug wert.

 

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Fotos: ©Knöpfli - stock.adobe.com; ©Florian Villesche - stock.adobe.com